Der San Anton Weihnachtskalender 2021

Der San Anton Weihnachtskalender 2021

Hallo, ich bin Abuela. Ich bin schon lange in San Anton. Und ich werde wohl hier bleiben. Ich bin also nicht irgendein Hund, sondern ein alter San-Anton-Hase. Und ich möchte euch einladen, Türen zu öffnen. Jeden Tag eine. Und hinter jeder wartet eine Geschichte auf Euch. Von Hoffnung, Zuversicht und Liebe. Von meinen Freunden mit zwei und mit vier Beinen. Ich erzähle Sie euch. Das verkürzt die Zeit bis Weihnachten. Und öffnet vielleicht ein Türchen zu Euren Herzen.
Kitty und Stephan, die schon seit vielen Jahren kommen, haben uns im Oktober für 8 Tage besucht. Sie haben viel mit den Kleinen gespielt, sind viel mit den Großen spazieren gegangenen, haben am Kastrationstag fein geholfen. Und, noch schöner: Sie haben für mich und meine Idee mit den vielen Türchen den Stall nachgebaut, in dem die Liebe geboren wurde. Und so haben sie sich verliebt: In Klein-Luna, die sie in diesem Monat als Pflegling aufnehmen werden.
Gestern war großer Bade- und Duschtag für Gata, Guitarra und 23 weitere San Antoner. Und ich weiß, was das heißt: Für sie ist heute schon 2. Advent – sie werden vom großen Schlitten abgeholt und sich auf die Reise in Richtung Donzdorf machen. Und weil sie sehr glücklich darüber sind, soll ich schon mal ein großes, großes Dankeschön an alle von der Tierherberge Donzdorf schicken. Danke, dass ihr schon so lange so treu an unserer Seite steht. Danke für eure unerschütterliche Liebe. Danke, dass es euch gibt…
Habe mich heute morgen gefragt, was wir in San Anton ohne all die Hände wären, die uns die Menschen von der Tierherberge Donzdorf, den Hoffnungsvollen Tierherzen, der Galgo-Hilfe, den Galgo-Lovers, von der Podencorosa und aus New Graceland reichen. Die uns aus der Ferne halten, uns füttern, uns Wärme geben und uns unterstützen, wo sie können. Ich glaube, wir wären verlassen und verloren. So werdet Ihr meine kleine Vorweihnachtsbotschaft verstehen: Die Hand, die von Herzen kommt, ist Hoffnung, Liebe, Kraft und Zukunft. Dankeschön.
Darf ich vorstellen: Marut und Pepe, zwei schnelle Jungs, die mein altes Herz im Sturm erobert haben, und mit denen ich durch den Zaun ein wenig über Gitter und Perspektiven philosophiert habe. Ergebnis: Es ist nicht schön, in einen Zwinger reinzuschauen. Es ist noch weniger schön, aus einem herauszuschauen. Aber es ist sehr schön, die Aussicht zu haben, ihn bald hinter sich lassen zu können und Freiheit an der Seite eines Menschen zu erfahren.
Heute ist Sankt Nikolaus-Tag. Und ich möchte ihn mal kurz umbenennen: in Doc Antonio-Tag. Denn Antonio ist der Tierarzt, der mit viel Herz und ruhiger Hand alle Kastrationen in San Anton durchführt und auch für Notfelle da ist. Im Bild seht Ihr ihn mit Ida im Arm, die – frisch kastriert – noch ganz tief schläft. Vielleicht träumt sie ja von einer Familie. Und vielleicht findet sie sie ja zu Weihnachten…
Im Bild seht Ihr Leila. Sie ist ein Podenco Maneto-Mädchen. Und sie trägt eine Maske - nicht etwa, weil sie lieber unerkannt bleiben möchte, sondern weil sie und ich bei Euch für ein Schmunzeln in Corona-Zeiten sorgen möchten. Und weil wir alle hier froh sind, dass seit August dieses Jahres wieder Menschen kommen dürfen, wenn sie geimpft sind. Menschen, die helfen wollen und die eine Hilfe sind. Weil sie etwas Kostbares mitbringen: Zeit für uns. Und so genießen wir jede Sekunde mit ihnen.
Schneeweiß und noch cooler als Dezember – das ist Antonia. Und ich möchte die Chance nutzen und ihr im Namen aller Vier- und Zweibeiner in San Anton danken. Denn Antonia ist die Katze, der alle Hunde in San Anton mindestens ein Mal begegnen: zum Katzen-Test. Ich glaube nicht, dass ihr das immer Spass macht. Aber ich weiß, dass sie diesen Job ganz toll macht. Danke, Antonia. Du bist ein Engel – und das nicht nur zur Weihnachtszeit.
Zweibeiner sagen, dass Hunde-Babies ihren Zauber haben. Das stimmt. Sie können wirklich zaubern: Antonio, der hier auch sauber macht, macht einen ihrer Haufen weg, dreht sich um, und schwupp: wieder ist ein Haufen da. Eigentlich kein Wunder: Die Kleinen toben immer rum und haben immer Hunger. Da ist es gut, dass immer wieder spezielles Futter von den Hoffnungsvollen Tierherzen und der Galgo-Hilfe kommt, damit sie schön wachsen und schnell zu zauberhaften Begleitern werden.
9 Wochen vor Weihnachten hieß es in San Anton: Guck mal, Fernsehen! Doc Juan, der auch der Leiter der Station ist, hatte Besuch von einem lokalen Fernsehsender, der über die Arbeit in San Anton berichtet hat. Gut so, weil uns das hier vor Ort stärkt. Noch besser: Das TV-Team wird vor Weihnachten noch mal kommen und berichten - im Rahmen einer Kampagne gegen Hunde als Weihnachtsgeschenk. Und das hilft uns noch viel mehr.
Zwei Black Beauties: Cosette und Noor, ein Nachname: de la Ilussion. Sie sind heute vor einem Monat gekommen und haben mir ganz real klargemacht, dass alles zwei Seiten hat. Sie machen mich traurig, weil ihr Besitzer auch dieses Jahr wieder Galgos abgegeben hat. Sie machen mich aber auch glücklich, weil er sie wieder zu uns gebracht und ihnen damit die Chance auf eine Zukunft gegeben hat. Das ist dann wohl eine Never-Ending-Story, aber mit wiederkehrendem Happy-End. Dank Euch.
Gestatten: Pepe de Parra, sechs Jahre alt, im September mit allen Papieren und geimpft von seinem Jäger abgegeben worden. Hat die Station mit breiter Brust und stolz betreten, sieht mit seinen Narben auf der Nase sehr verwegen aus und ist doch ein sehr Feinfühliger. Er fragt sich, ob ein Mensch wohl auch sich selbst sieht, wenn er ihm in die Augen schaut. Ich denke, ja. Denn ich glaube, dass Hunde Spiegel sind, die mehr zeigen.
Franzisco, oder kurz: Fran, ist mein heimlicher Held, auf den ich sehr, sehr stolz bin. Denn Fran hat das Beste gemacht, was man machen kann, wenn man als Pfleger in der Station von einem Vierbeiner angegriffen wird (ganz großes Pfui): Er hat einen Lehrgang zum Hunde-Tierpfleger gemacht und ihn mit Diplom bestanden. Sein Lieblingsschüler ist übrigens Toni, der Schäferhund. Der freut sich nun über das Vertrauen, dass Fran ihm schenkt. Und über viel Training.
Heute möchte ich Euch von Trueno erzählen, weil seine Geschichte besonders ist. Er war nie Jagdwerkzeug, sondern immer Familienhund. Es war also schwer für ihn, als er abgegeben worden ist. Und doch hat er doppelt Glück gehabt: Er ist von anderen Vierbeinern angegriffen worden (Pfui!) und konnte im letzten Moment gerettet werden. Und er hat - nach einem Hilferuf - Ende November ganz schnell ein Reiseticket zur Galgo-Hilfe nach Deutschland bekommen (Brav!). Manchmal kann Weihnachten nicht bis Dezember warten.
Ich erinnere mich noch an den Tag Anfang November, an dem Chance abgegeben worden ist. Ich habe ihn gesehen und ganz schnell die Augen zugedrückt. Denn Chance war einfach nur ein Häufchen Elend, das nicht mal die Hälfte seines Normalgewichtes wog und in dessen Nacken das Halsband eingewachsen war. Aber alle hier haben für und mit ihm gekämpft und Chance hat seine Chance doppelt genutzt: Er hat sich erholt und zur Belohnung von den Hoffnungsvollen Tierherzen ein Ticket nach Deutschland bekommen. Und bis zur Abreise feiert er jeden Tag Weihnachten.
Lucky ist in der Station geboren. Und er hatte erst einmal Pech: Seine Mama, Luna, ist gestohlen worden. Und so war Lucky im Alter von 6 Wochen plötzlich ohne Mutter. Aber eben nicht mutterseelenallein. Und so hatte Lucky getreu seinem Namen Glück im Unglück: Er hat eine zweibeinige Pflegemama in Spanien gefunden, die ihn bei sich zu Hause aufgenommen hat, ihn mit Spezialnahrung aufzieht und dem kleinen Mann all ihre Liebe schenkt. Ich wünsche mir zu Weihnachten, dass Lucky ein Glückskind bleibt und bald ein Zuhause für immer findet.
Diesen Tag und dieses Türchen möchten ich allen Pflegestellen widmen, die - ob Galgo-Hilfe oder Hoffnungsvolle Tierherzen - ihre Türen für uns öffnen, um uns den Weg ins Glück zu ebnen. Die uns ihr Herz schenken, obwohl sie wissen, dass es weh tun wird, wenn wir sie verlassen. Und die manchmal ihr Herz verlieren, obwohl sie es nicht wollten. So, wie das bei Pandora passiert ist, die im November aus ihrer Pflegestelle ein Zuhause gemacht hat und dafür nicht einmal 24 Stunden gebraucht hat.
Als ich Dominngo gesehen habe, habe ich mich gefragt, ob es etwas Schlimmeres geben kann als Ohren, die fast den Boden berühren. Dann hat er mir seine Geschichte erzählt und ich wusste: Es gibt Schlimmeres. Denn sein Besitzer hat ihn eigenhändig kastriert und dann mit einer schlimmen Wunde bei uns abgegeben. Doc Antonio hat ihn operiert. Und ich habe große Augen gemacht, wie schnell sich Langohr erholt hat. Und vor Freude getanzt, als klar war, dass er schon im November zur Galgo-Hilfe reisen konnte. Und alles verziehen hat. Was für ein großes Weihnachtsgeschenk.
Heute möchte ich Euch von einem Weihnachtsmann erzählen, der so oft kommt wie es geht. Er heißt Juan Pedro und ist in San Anton, wann immer er gebraucht wird und Zeit hat. Aber vor allem bringt er uns Hunden in San Anton immer Geschenke mit: Respekt, Verständnis und viel Zuwendung. Und, ob großer oder kleiner Vierbeiner: Er duscht uns nicht nur, wenn wir ausreisen - er rubbelt uns auch wieder trocken. Das ist dann jedes Mal wie Weihnachten.
Belinda ist eine Epagneul-Breton-Dame, sie gehört also zu einer der klassischen spanischen Jagdhund-Rassen. So teilt sie das Schicksal mit dem Galgo oder dem Podenco: Sie ist für ihren Jäger meistens nicht mehr als ein Werkzeug, dessen Zeit schnell abgelaufen ist. Aber die Zeiten ändern sich: In Spanien ist ein Gesetz eingebracht worden, das aus dem Werkzeug ein Lebewesen macht, das Gefühle hat und Schmerz empfindet. Ich drücke alle Pfoten, dass es durchkommt. Und freue mich, dass Belinda zu den Bretonen-in-Not nach Deutschland reist.
Gestern habe ich mich hingesetzt und ein paar Zeilen für alle alten Hunde und für mich geschrieben: Ich bin Abuela. Ich bin nicht für ein paar Tage, ich bin für ein ganzes Leben. Ich bin nicht irgendetwas, ich bin jemand. Ich kann meine Vergangenheit nicht ändern, aber wir können eine neue Zukunft schreiben. Ich bin nicht mehr die Jüngste, aber ich bin sicher: Unsere beste Zeit kommt noch. Ich bin Abuela, und ich denke, Du ahnst, wovon ich träume.
Heute möchte ich Euch Zorro vorstellen. Ich mag ihn sehr. Deshalb möchte ich, Abuela, ihm und allen Podencos in Spanien einmal eine Stimme geben. Denn Podencos sind die vergessenen Seelen, von denen es auch hier in San Anton viel zu viele gibt, über die aber viel zu wenig gesprochen wird. Ich sage es also ganz laut: Sie sind so großartig wie ihre Ohren und tolle Partner für sportliche Zweibeiner. Und wenn Ihr mir nicht glaubt, dann fragt bitte in der Podencorosa oder bei den Hoffnungsvollen Tierherzen nach - sie werden mir Recht geben.
Sophie ist zu mir gekommen und hat mich um Rat gefragt. Sie macht sich nämlich Sorgen. Sie hatte ein Ticket nach Deutschland und hat sich einen Tag vor der Abreise das Beinchen gebrochen. Erst hat sie sich gefragt, warum ausgerechnet ihr das passieren muss. Dann war sie etwas wütend. Aber nun fragt sie sich, ob nicht nur der Transporter, sondern auch der Zug für sie abgefahren ist. Und zweifelt, ob jemand ein Pechvogel-Mädchen wie sie jetzt noch haben will. Ich wünsche ihr von Herzen, dass es jemanden gibt…
Habt Ihr einen Wunschzettel zu Weihnachten geschrieben? Ich habe das getan. Ich habe mir etwas gewünscht und viele kleine Dinge aufgeschrieben, die wir alle hier in San Anton gebrauchen können. Aber am Ende habe ich eigentlich vor allem einen großen Wunsch: Bleibt wie Ihr seid, bleibt in Gedanken und im Herzen bei uns und glaubt mit Saskia, Juan, Fran, Antonio und mir weiter fest daran, dass jeder Hund ein Geschenk ist. Jeden Tag. Danke für alles.